Sanierung
Sanieren, bevor es zu spät ist: Turnaround-Management
Wenn absehbar ist, dass eine Krise in Ihrem Unternehmen andauert, dass sich vor allem die Liquiditäts- und/oder Ertragssituation nicht kurzfristig und anhaltend verbessert (und meist sollte man besser davon ausgehen); wenn vielleicht auch die beunruhigte Hausbank schon um ein Gespräch gebeten hat (die dabei erwarteten Besserungstendenzen sind jedoch nicht eingetreten); wenn die Kreditmöglichkeiten weitgehend ausgeschöpft sind und dringende Zahlungen anstehen: Dann muss entschlossen gehandelt und "das Ruder herumgeworfen" werden (Turnaround)!
Um Ihr Unternehmen jetzt effektiv zu sanieren, müssen einige Voraussetzungen gegeben sein. Die Chancen stehen gut, wenn Sie
- Ihren Markt und Ihre Wettbewerber gut kennen.
- kompetente, verantwortungsbewusste und motivierte Mitarbeiter haben.
- von Ihren Mitarbeitern nach wie vor Vertrauen geschenkt bekommen.
- nicht schon einen Problemstau zu bewältigen haben.
In jedem Fall sollten Sie externe Hilfe hinzuziehen, um Ihre besonderen Probleme objektiv analysieren zu lassen. Sind mehr als eine der oben gemachten Aussagen mit "nicht zutreffend" zu beantworten, sollte ein professioneller Krisenberater kontaktiert werden. Das erste Gespräch kostet meist nichts und ist hilfreich, die Probleme abzuschätzen. Suchen Sie sich einen geeigneten Berater aus: im Verhältnis zur Größe und Ertragskraft Ihres Unternehmens. Für ein Unternehmen mit 10 Mitarbeitern genügt sicherlich ein Einzelberater. Ab 5 Mio. Euro Umsatz kann eine größere Beratungsfirma schnellere und gezieltere Hilfe leisten.
Tipp: Krisenberatung kann von der Bundesregierung (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) u. U. gefördert werden (Adressen). Auch die Bundesländer bieten häufig Hilfen zur Existenzsicherung an. Hierfür sollten die Wirtschaftsministerien oder die Wirtschaftsförderungsgesellschaften der jeweiligen Länder angesprochen werden.
Sechs wichtige Sanierungs-Merkpunkte
Eine Sanierung muss in gleicher Weise konsequent wie auch sensibel durchgeführt werden. Das Dilemma besteht meist darin, auf der einen Seite die Kosten drastisch senken zu müssen, andererseits aber die Substanz des Unternehmens erhalten zu wollen.
Die Situation ist meist verzwickt. Nach jahrelangem Funktionieren der Alltags-Bewältigung fehlt es dann an Kreativität und Problembewältigungskapazität.
Ungelöste Probleme stauen sich auf und verwachsen miteinander zu einer Lawine, die bei ihrer Auslösung zur unausweichlichen Katastrophe führt.
Der Unternehmer ist meist derjenige, der das Unternehmen nach "außen" sanieren muss. D. h. er muss sowohl akquirieren als auch mit denjenigen sprechen, die helfen können. Dadurch bleibt kaum noch Zeit übrig, im Unternehmen alle Aufgaben zu bewältigen.
Sanierungsbemühungen ohne zusätzliche Hilfe von außen führen oft dazu, dass sich letztlich der Gesamtschaden hinsichtlich Kosten, Zeit und nicht zuletzt menschlicher Energie vergrößert.
Einige Gesellschaften haben sich entweder selbständig oder als Töchter großer, renommierter Beratungsgesellschaften speziell auf Sanierungen und Sanierungsmanagement spezialisiert. Sie unterstützen Unternehmer bei der Sanierung ihrer Unternehmen, indem sie die Sanierung mitplanen und strukturieren, die Gespräche mit Kreditinstituten, Gläubigern und Kunden führen oder moderieren und die Sanierungsschritte umsetzen. Mit ihrer Erfahrung auf diesem Gebiet tragen sie dazu bei, dass viele Unternehmen vor der Insolvenz gerettet werden.
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