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Eigenkapital

Zehn Gründe/Hinweise für eine ausreichende Eigenkapitalausstattung

1. Eigenkapital gibt Sicherheit
Je mehr Eigenkapital, desto besser: Es verringert die Gefahr von Liquiditätsproblemen, die schon bei kleineren Abweichungen von den Plandaten auftreten können (z. B. fehlende Vorfinanzierung von Aufträgen, geringere Umsätze).

2. Eigenkapital macht unabhängig
Nur wer über ausreichendes Eigenkapital verfügt, kann auch schnell und flexibel auf erneuten Finanzierungsbedarf (z. B. Investitionen bei Marktänderungen) reagieren. Ein zu knapp bemessener Finanzierungsrahmen engt die Reaktionsfähigkeit des Unternehmens ein.

3. ERP-Eigenkapitalhilfe-Programm
Die Bundesregierung weiß um die Bedeutung des Eigenkapitals. Darum bietet sie Existenzgründern mit tragfähigen Konzepten zur Gründung oder in der Phase der Existenzfestigung die Möglichkeit, mit Mitteln aus dem ERP-Eigenkapitalhilfe-Programm (EKH) ihr Vorhaben zu realisieren. In den neuen Bundesländern besteht des Weiteren die Möglichkeit, über das Eigenkapitalergänzungsprogramm (EKE) und den "Beteiligungsfonds Ost" haftende Eigenmittel zu bilden.

 

4. Partner: Eigenkapital und Know-how
Eigenkapital kann auch durch Geschäftspartner ins Unternehmen fließen. Darüber hinaus bringen diese auch zusätzliches Know-how und tatkräftige Unterstützung mit ins Unternehmen ein, die die Lebenschancen eines jungen Unternehmens verbessern. Beteiligungsgeber, die eine Risikoabsicherung für ihr Engagement benötigen, können aus dem KfW-Risikokapitalprogramm unterstützt werden. Bei der Vermittlung von kapitalkräftigen Partnern helfen z. B. die Unternehmens-Beteiligungs-Agentur der DtA, der Innovation-Market und das Eigenkapitalforum der Deutsche Börse AG und KfW oder das Business Angels Network Deutschland.

5. Kapitalbeteiligungsgesellschaften
Anstelle eines Partners kann eine öffentlich geförderte Kapitalbeteiligungsgesellschaft gesucht werden. Sie investiert Beteiligungssummen ab 50.000 € - i. d. R. in Form einer stillen Beteiligung mit günstigen Konditionen (über Finanzierung aus dem ERP-Beteiligungsprogramm).

6. Risikokapital
Wenn das Gründungskonzept zwar riskant ist, aber auch überdurchschnittliche Chancen birgt, so kommen auch private Kapitalbeteiligungsgesellschaften oder "Venture Capital - Gesellschaften" in Betracht. Sie wollen meist deutlich höhere Summen einsetzen (ab 500.000 € ) - und erwarten entsprechend höhere Renditen. Ihr Vorteil liegt in ihrer hohen Finanzierungskompetenz und Finanzkraft. Gerade die wird gebraucht, wenn es darum geht, zukünftige Finanzierungsrunden, die beim Unternehmenswachstum auftreten, mitzutragen. Auf regionaler Ebene sind eine Vielzahl von Beteiligungsgesellschaften aktiv, die an Sparkassen, Kreditgenossenschaften oder Wirtschaftsfördereinrichtungen angebunden sind. Diese beteiligen sich mit günstigen Konditionen bereits mit Beträgen ab 20.000 €.

7. Beteiligungen bei technologieorientierten Gründungen
Besondere Bedeutung für den Standort Deutschland kommt technologieorientierten Gründungen zu.
Die Technologie-Beteiligungsgesellschaft (tbg) der Deutschen Ausgleichsbank bietet solchen Gründungsvorhaben besondere Beteiligungen an. Mit dem KfW/BMBF-Technologie-Beteiligungsprogramm können kleine Technologie-Unternehmen Beteiligungskapital erhalten.

8. Eigenes Kapital verhilft zu Fremdkapital
Das eingesetzte Eigenkapital gilt für Banken und Sparkassen oftmals als Messlatte für die Ernst-
haftigkeit eines Gründungsprojekts. Wer eigene Mittel in stärkerem Maße riskiert, kann allgemein erwarten, dass er andere von seinem Vorhaben leichter überzeugen und zur Kreditvergabe bewegen kann.

9. Bürgschaften
Neben Eigenkapital verlangen die Kreditinstitute Sicherheiten. Wer keine oder nicht ausreichende Werte zur Absicherung von Krediten hat, dem bleiben die Bürgschaftsinstitute in den einzelnen Bundesländern. Sie bieten mit Rückgarantie des Bundes und der Länder so genannte Ausfallbürgschaften an.

10. Geld gegen Transparenz
Wer Dritte davon überzeugen will, dass es sich lohnt, gerade in sein Unternehmen zu investieren, der sollte den potentiellen Beteiligungsgebern vollständige und detaillierte Geschäftsunterlagen überlassen, in denen alle Chancen und Risiken aufgeführt sind. Unternehmer, die in der Festigungsphase auf (weitere) Kredite angewiesen sind, müssen Ihre Kreditgeber nicht nur mit Ihrem Cash-flow überzeugen, sondern auch mit einem angemessenen Verhältnis von Fremd - zu Eigenkapital (Verschuldungsgrad).
Wichtig: Kreditgeber erwarten, dass mit einer (weiteren) Kreditaufnahme auch das Eigenkapital anteilig erhöht wird.

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